Die meisten hessischen Kommunen haben bereits vor Jahren die gesplittete Abwassergebühr eingeführt und trennen so die Schmutzwasser- von den Niederschlagswassergebühren. Was vor 20 Jahren noch mit Selbstauskunftsbögen und manueller Eingabe in das Finanzsystem durchgeführt wurde, kann heute mit digitalen und hochauflösenden Luftbildern GIS-technisch gestützt durchgeführt werden. Immer mehr Kommunen entscheiden sich daher, durch eine erneute Erhebung auf Basis dieser modernen Methode ihre Abwassergebühr zu aktualisieren.
Wie der Bergsträßer Anzeiger bereits im Juli berichtete, findet in der südhessischen Stadt Lorsch genau dieser Prozess derzeit statt. Die Bearbeitung der rund 4.300 angeschriebenen Haushalte wird durch eine lückenlose Projektbetreuung von Geoventis unterstützt. Nach der Verknüpfung der Abrechnungs- und der Katasterdaten, der Erstellung von Fragebögen und einem bürgernahen Auskunftsservice wie Informationsveranstaltungen und einer Telefonhotline befindet sich das Projekt derzeit am Ende der Rückerfassungsphase. Pünktlich zur nächsten Abrechnung gibt es dann eine Schnittstelle für das Finanzsystem und GIS-Daten für die weitere Datenpflege in der Stadt.
So profitieren am Ende nicht nur die Bürger von einer weitaus differenzierteren Abwassergebühr (z.B. durch abgestufte Versiegelungsfaktoren) und einer höheren Gebührengerechtigkeit, auch die Stadt selbst erhält mit den GIS-Daten und den Luftbildern moderne Hilfsmittel für andere Verwaltungsaufgaben.